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Vom Gameboy zum Smartphone – so verändert sich das mobile Spielverhalten

Früher war ein eigener Gameboy das höchste der Gefühle. Geschwister und Freunde haben sich stundenlang mit dem Gerät unterhalten, einander beim Spielen zugeschaut und mehr oder wenig geduldig abgewartet, bis sie mit dem Zocken dran waren. Doch seitdem die Smartphones den Markt für mobile Spiele immer mehr erobern, verstaubt der Gameboy in der Ecke. Was ändert sich mit dem Smartphone am Spielverhalten?

Suchtgefahr ist höher

Für Eltern ist das Smartphone ein Dorn im Auge. Denn Kinder ab der Pubertät, die kein Smartphone besitzen, werden in der Schule gnadenlos gemobbt. Dementsprechend flehen sie die Eltern an, bis diese nachgeben und ein intelligentes Handy für die Kleinen kaufen. Doch dieses hat aus Elternsicht gleich mehrere Nachteile: Es lässt sich nicht kontrollieren, ist zu verschiedensten, nicht immer kindergerechten Zwecken nutzbar und die Kinder lernen schnell, besser damit umzugehen als die Eltern selbst.

Durch die Verbindung zum Internet ist das nächste Spiel oder das nächste Unterhaltungsangebot stets nur einen Klick entfernt. Während beim Gameboy noch ganz klar war, welche Spiele die Kinder spielen, können sie sich auf dem Smartphone kinderleicht bei einem Online Casino anmelden, Lapalingo spielen, Käufe tätigen oder gar innerhalb eines Spiels ein kleines Vermögen ausgeben.

Da das Handy stets „am Mann“ ist und nicht so leicht von den Eltern konfisziert wird – denn schließlich dient es auch für Notfälle -, ist auch das nächste Spiel stets nur eine Sekunde entfernt. Das wissen die Spielemacher ganz genau. Die internationale Community sowie die Möglichkeit, neue Rekorde aufzustellen, mit den Freunden zu chatten und sich direkt mit anderen Spielern zu vergleichen, sind alles Faktoren, die eine Spielsucht begünstigen. Für Eltern ist es dementsprechend wichtig, klare Regeln aufzustellen und die Technologie zu verstehen. Es gibt kindersichere Apps, die allerdings nur dann funktionieren, wenn die Eltern sich mit der Funktionsweise auseinandersetzen. Grundsätzlich empfiehlt es sich ohnehin, sich den Unterschied zwischen Web-Apps und mobilen Apps zu vergegenwärtigen.

Mehr Interaktion mit der Community

Zugleich bringt diese Interaktion mit Spielern aus aller Welt aber auch Vorteile mit sich. Denn obwohl es so scheint, als ob Smartphone-Spieler mit sich und ihrem Bildschirm allein sind, sind sie in den meisten Fällen sehr sozial: Sie verabreden sich mit Freundinnen und Freunden zum Spielen, treten digitale Wettkämpfe gegeneinander an oder lernen neue Spielerinnen und Spieler aus aller Welt kennen. Diese Zugehörigkeit zu einer Community, die rund um die Uhr für einen da ist, hat beim Gameboy gefehlt. Sie hilft vielen Teenagern oder auch älteren Menschen, die sich allein fühlen, über schwierige Phasen hinweg.

Darüber hinaus bedeutet diese globale Vernetztheit, dass beim Spielen viel mehr passiert als nur das Spiel selbst. Beispielsweise haben Wissenschaftler herausgefunden, dass durch das Spielen im Internet, sei es am Computer oder am Smartphone, die Englischkenntnisse der Spielerinnen und Spieler deutlich besser werden. Denn der Chat erfolgt meistens auf Englisch und auch, wer in der Schule dieses Fach nicht mag, kommt beim Spielen häufig nicht darum. Die positive Konnotation zur Sprache mit dem Lieblingsspiel führt zu schnellen Lernerfolgen. Zwar geht es hier nicht um korrektes Englisch, aber der Umgang mit dem „Slang“ sowie das Lernen von speziellen Vokabelgruppen (etwa rund um Krieg, um Ritter oder um Pflanzen – je nach Spiel) lässt sich sogar dazu nutzen, gezielt am eigenen Englisch zu arbeiten.

Digitales Lernen

Schon kleine Kinder sind in der Lage, Smartphone-Spiele zu spielen. Zu viele Eltern nutzen das Handy daher, um die Kleinen schnell einmal „ruhig zu stellen“. Aber zugleich gibt es viele Spiele, die anders als ein Gameboy wichtige Skills vermitteln. Neben der Internationalität und den vielen Sprachen sowie der Interaktion mit anderen Spielern bietet das mobile Spielen am Smartphone Vorteile im Vergleich zum Spielen am Gameboy. So ist es schon für Kleinkinder möglich, mit dem Smartphone ihre Motorik zu verbessern. Pädagogisch wertvolle Spiele, die das Zuordnen von Farben, Formen oder Wörtern erfordern, sind auf dem Smartphone deutlich besser möglich als auf dem Gameboy.

Viele Erwachsene fragen sich, wie es sein kann, dass ihre Kinder so viel besser mit dem Handy umgehen als sie selbst. Die Antwort liegt darin, dass die Kleinen heutzutage mit dem Bildschirm aufwachsen. Und während das seine Nachteile hat, macht es die Kinder doch zugleich fit für eine digitale Zukunft. Gesten, Verhaltensweisen, der Umgang mit Problemen oder sogenannte „work-arounds“ fördern eine ganz neue Denkweise, die sich an die Funktion von Smartphones und anderen digitalen Geräten anpasst. So sind Spieler besser in der Lage, später mit Smartphone und Computer zu arbeiten. Sie wissen, wo sie Lösungen für technische Probleme finden, wie sie schnell von Punkt A zu Punkt B navigieren und wo sie Hilfe finden können. All dies war mit einem Gameboy, der in seinen Funktionen doch recht beschränkt ist, nicht möglich. Oftmals stellt sich also die Frage, wie mit diesen Medien im Zusammenhang mit Kindern umzugehen ist.

Immer vernetzt – aber nicht immer am Spielen

Das Smartphone hat viele Geräte inzwischen obsolet gemacht. Ob GPS-Navigationssysteme, Tamagotchis oder eben den Gameboy, das praktische Handy vereint all diese Funktionen. Dementsprechend ist es leichter, einer Spielsucht zu verfallen und Eltern können das Spielverhalten ihrer Kinder weniger kontrollieren. Zugleich bietet das mobile Spielen am Handy aber auch Vorteile wie den Zugang zu einer internationalen Gemeinschaft, das Lernen von Englisch oder anderen Sprachen sowie den verbesserten Umgang mit digitaler Technik. Wer am Smartphone ist, spielt nicht unbedingt mehr oder auf ungesundere Weise als mit einem Gameboy. Wichtig ist in jedem Fall, sich selbst oder die Kinder zu disziplinieren und auch die vielen anderen Funktionen eines intelligenten Handys zu nutzen.

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