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Technische Übersetzungen: Online-Markt wächst rasant

Der Übersetzungsmarkt ist längst online und hat sich dort auf alle erdenklichen Themengebiete ausgeweitet. Ein spezieller Teil des Markts sind technische Übersetzungen, da sie sich nicht mit den üblichen Anforderungen begnügen.

Mensch schlägt Maschine – bei technischen Übersetzungen erst recht

Wer eine Übersetzung benötigt, der findet im Internet verschiedene Ansätze. Der kürzeste Weg führt zu Tools wie Google Translate, was allerdings schnell an seine Grenzen stößt, da sinngemäße Übertragungen dort oft nicht fehlerfrei sind – die künstliche Intelligenz ist dazu einfach noch nicht in der Lage. Dasselbe gilt für die riesigen Datenbanken von PONS und Co.: Hier findet sich praktisch jede existierende Vokabel in allen Sprachen, jedoch wird die Bedeutung von längeren Satzkonstruktionen damit noch lange nicht klar.

Aus diesem Grund haben sich Online-Übersetzungsagenturen etabliert. Sie bringen Angebot und Nachfrage auf einer Plattform zusammen und schaffen für freiberufliche Übersetzer einen attraktiven Arbeitsmarkt. Die Königsdisziplin in diesem Bereich sind technische Übersetzungen, da sie besondere Ansprüche an Übersetzer stellen. Sprachkenntnis ist hierbei nämlich nicht der einzige Faktor; ebenso wichtig ist das Verständnis der Materie, damit es bei der Übersetzung nicht zu kritischen Fehlern kommt.

Spezialisierung unbedingt nötig – und fachliche Qualifikation

Der Umstand, dass das Feld der technischen Übersetzungen so breit aufgestellt ist, macht die Voraussetzungen nicht gerade einfacher, schließlich fallen schon einfache Bedienungsanleitungen für Haushaltsprodukte in diesen Bereich. Ein Blick auf die potenzielle Kundschaft bestätigt den Umfang: Angefangen beim Maschinenbau über Energieunternehmen bis hin zu Wissenschaft und Medizintechnik, sind technische Übersetzungen in unzähligen Bereichen gefragt. Die Softwarelokalisierung ist das vielleicht beste Beispiel aus dem digitalen Bereich.

Es ist folglich unmöglich, das benötigte Fachwissen stets auf Abruf im Kopf zu haben. Der Methodik kommt damit eine umso größere Bedeutung zu: Zu wissen, auf welchem Weg welche Information schnell gefunden werden kann, gefolgt von der sinngemäßen Bearbeitung, ist notwendig, um die Übersetzung schnell und treffsicher anfertigen zu können. Ohne ein fachliches Fundament wäre dies dennoch nicht möglich und als Konsequenz kommen Muttersprachler mit entsprechendem Know-how zum Einsatz. Bei Experten für technische Übersetzungen handelt es sich somit um Ingenieure, Informatiker, Physiker, Chemiker oder auch Mediziner: Die einschlägige Qualifikation ist die Voraussetzung, um den Inhalt treffend zwischen den Sprachen übertragen zu können. Weiche Faktoren wie Empathie, sprachliche Feinheiten sowie regionale Besonderheiten kommen dann ergänzend hinzu und runden das Skill-Set ab.

DIN-Standard als Grundlage für professionelle Arbeit

Um auf Kundenseite Vertrauen in diese Form der Dienstleistung zu schaffen, dienen zertifizierte Standards als Basis. Die DIN EN 15038 ist eine europaweite Norm für Übersetzer, die neben dem Prozess des Übersetzens auch weitere Phasen wie Korrekturlesen sowie die Definition der fachlichen Kompetenzen beinhaltet. Die Anforderungen der EU-Maschinenrichtlinie werden durch die DIN-Norm gewährleistet und für Unternehmen ist diese Garantie ein wichtiger Aspekt.

Gleichzeitig beeinflusst der Anspruch der technischen Übersetzung auch deren Preis. Hierbei wird schnell klar, dass eine wirklich gelungene Übersetzung ein Premium-Produkt ist. Wegen der Wichtigkeit des Ergebnisses ist die Zahlungsbereitschaft dennoch sehr hoch; der Mehrwert übersteigt die Anfangsinvestition in der Regel ganz deutlich und diese Rechnung ist aus Unternehmenssicht stets entscheidend. Eine professionelle technische Übersetzung wird damit schon fast zum strategischen Instrument, da sie internationale Expansionen unterstützt oder überhaupt erst möglich macht.

Künstliche Intelligenz: Was bringt die Zukunft?

Trotz der momentanen Dominanz der menschlichen Übersetzungsfähigkeit könnten künstliche Intelligenzen schon bald eine größere Rolle spielen. Der Weg dabei wäre derselbe wie in bereits automatisierten Industrien: Der Mensch würde ins zweite Glied rücken, um dort eine Kontrollfunktion auszuüben. Für diese wären die Anforderungen mindestens dieselben; das Ziel sämtlicher KI-Prozesse ist schließlich die permanente Optimierung. Diese ist nur möglich, falls Fehler und Verbesserungspotenzial schon im Detail erkannt werden – bei der Kontrolle von technischen Übersetzungen ist die Fach-Expertise somit unverzichtbar.

Im selben Zug würde der KI-Einsatz die Arbeitsrate stark erhöhen. Denn außer Frage steht, dass ein Computer um ein Vielfaches schneller arbeitet als der Mensch und seine Ressourcen auf Knopfruck skaliert werden können. Die menschliche Kontrollfunktion würde damit zum begrenzenden Faktor, der wiederum durch Software verbessert werden kann.

Der Vormarsch der KI bedeutet in diesem Bereich folglich keine Bedrohung von Arbeitsplätzen. Ganz im Gegenteil, könnte der Bedarf an humanen Arbeitskräften sogar noch steigen, nämlich dann, wenn das Marktvolumen dank hochentwickelter Computer wächst. Der benötigte Grad an Spezialisierung würde dadurch ebenfalls steigen, da gewisse Transferleistungen weiterhin nur vom Menschen übernommen werden können, sowohl auf der produzierenden als auch auf der regulierenden Seite. Ein Szenario, in dem der gesamte Übersetzungsprozess auf mindestens humanem Niveau erfolgt und keine Kontrolle mehr benötigt, liegt Stand heute noch in weiter Ferne und fällt unter Science-Fiction.

Bis dahin werden technische Übersetzungen weiterhin ein Steckenpferd hochqualifizierter Menschen bleiben, allerdings im Zusammenspiel mit den Möglichkeiten der Digitalisierung. Schließlich ist schon der erste Schritt zur Kontaktaufnahme per Internet eine rein digitale Angelegenheit, auch wenn sich dieser Vorgang so natürlich anfühlt, als hätte er schon immer existiert.

Bild 1: ©istock.com/alexsl
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