Wer sich eine eigene Homepage aufbauen will, der braucht für die Nutzung eines Internet-Servers in der Regel einen Webhosting-Service. Es gibt verschiedene solcher Dienste, die dann Speicherplatz zur Verfügung stellen, die Daten auf einen Server übertragen und die gespeicherten Daten auch gleich noch sichern. Entweder müsst ihr dafür eine monatliche Gebühr in Kauf nehmen oder ihr müsst mit viel Werbung leben, durch die sich der Anbieter finanziert.
Es gibt aber auch noch die Möglichkeit des Selbst-Hostens, die keinerlei Gebühren kostet und nur einen alten Rechner und ein wenig Know-How erfordert. Wir erklären euch, wie diese Methode funktioniert und was ihr dafür benötigt.
Auf die Upload-Geschwindigkeit kommt es an
Um eine eigene Webseite zu hosten, ist zunächst einmal eine Breitbandverbindung essenziell. Zudem muss ein Web-Server auf dem PC installiert werden, der Anfragen verarbeitet. Es ist gar nicht wichtig, ob der verwendete Rechner neu ist oder nicht, und auch die Download-Geschwindigkeit ist nicht ausschlaggebend. Von Bedeutung ist allerdings die Upload-Geschwindigkeit, so bezeichnet man die Geschwindigkeit, mit der Daten vom Rechner ins Netz übertragen werden. Ist die Übertragungsrate zu niedrig, dauert es meist lange, bis die Seite geladen wird. Für einen ganz normalen privaten DSL-Anschluss beträgt die maximale Upload-Geschwindigkeit 1 Mbit/s.
Auf die Größe der Homepage-Inhalte achten
Es gibt noch etwas, was man tun kann, um lange Ladezeiten für die Webseite zu vermeiden. Sie sollte keine zu großen Inhalte enthalten. Das heißt Bilder usw. sollten so weit wie möglich komprimiert werden. Falls ihr damit rechnet, dass sich schon mehrere Nutzer zugleich auf euerer Webseite tummeln, ist es doch besser auf einen Hosting-Service zu setzen, da diese eine wesentlich schnellere Internetverbindung zur Verfügung stellen können.
Sicherheit geht vor
Natürlich hat es einige Vorteile eine Homepage vom eigenen Rechner aus zu hosten. Man muss keine Gebühren zahlen und auch die lästige Werbung fällt weg. Zudem könnt ihr jederzeit selbst Änderungen vornehmen. Nutzt man einen Hosting-Dienst, kommt es während eines Update-Vorgangs unweigerlich dazu, dass die Webseite erstmal offline ist.
Worum man sich allerdings ganz besonders kümmern muss, wenn man mit dem eigenen PC hostet, ist die Sicherheit. Rechner, die zum Hosten genutzt werden, sind gefährdeter als normale, da Zugriff aus dem Netz darauf erfolgen. Wichtig sind vor allem eine sichere Web-Server-Software und ein Router, der das Heimnetzwerk gut schützt.
Die Software, die ihr verwendet, sollte am besten bereits länger auf dem Markt und damit bereits voll ausgereift sein. Sogenannte Entwickler- oder Testversionen weisen häufig Sicherheitslücken auf, die euch zur Zielscheibe von Hacker-Angriffen machen können. Weitere Sicherheitsmaßnahmen, die auf einem PC, der zum Hosten benutzt wird, nicht fehlen sollten, sind ein gutes Virenschutzprogramm und ein VPN-Dienst.
Feste IP-Adresse ist nötig
Als privater Nutzer hat man normalerweise nur eine dynamische IP-Adresse, das heißt, sie ändert sich von Sitzung zu Sitzung. Für eine Webseite jedoch, die ständig online erreichbar sein soll, ist eine feste IP-Adresse erforderlich. Es gibt Dienste, die eine fixe IP kostenlos vergeben. Alles, was ihr dafür tun müsst, ist euch dort zu registrieren und eine Adresse auszuwählen. Falls ihr eure dynamische Standard-IP-Adresse herausfinden wollt, könnt ihr dies übrigens tun, indem ihr zum Beispiel über den Anbieter NordVPN „wie ist meine IP“ in die Adresszeile eures Browsers eingebt.
Den Router richtig konfigurieren
Ein Router, über den ihr hostet, muss so konfiguriert sein, dass er die richtigen Anfragen durchlässt und auch an den richtigen Rechner leitet. Um hier Einstellungen vorzunehmen, müsst ihr die Router-IP-Adresse in euren Browser eingeben. Wenn ihr im richtigen Menü seid, klickt ihr auf Netzwerk, dann auf Port-Regeln und schließlich auf PC-Freigabe. Wählt dann den PC aus, den ihr zum Hosten verwenden wollt und sucht einen Namen dafür aus. Speichern nicht vergessen. Geht dann zurück, bis ihr wieder im Port-Regeln-Menü seid und klickt dort Port-Weiterleitung an. Unter Auswahl könnt ihr dann die Option Web-Server wählen. Abschließend müsst ihr noch euren PC auswählen und wieder speichern. Nun müsst ihr im Netzwerk-Menü eigentlich nur noch Dynamisches DNS aktivieren und dann sollte eure Webseite erreichbar und voll funktionsfähig sein. Am besten solltet ihr einen Freund bitten, die Homepage zu besuchen und euch Bescheid zu geben, ob alles reibungslos funktioniert.
Fazit zum Thema „Selbst-Hosten“
Um eure Webseite selbst zu hosten müsst ihr weder besonders gut ausgerüstet sein noch den allerneusten PC dafür besitzen. Auch ein älteres Modell genügt dafür völlig. Eine stabile Breitband-Internetverbindung, ein paar Sicherheitsvorkehrungen und eine fixe IP-Adresse sind allerdings ein Muss.
Wie ihr vielleicht bereits festgestellt habt, müsst ihr kein Technik-Freak sein, um Selbst-Hoster zu sein. Etwas technisches Basiswissen und eine gute Erklärung reichen meist völlig aus.