Viele Angestellte sind froh, wenn sie nach der Arbeit das Geschäftliche hinter sich lassen und abschalten können. Der Begriff Abschalten ist für einen Systemadministrator nicht unbedingt mit etwas Positivem verknüpft, geht es im ihm oder ihr doch meist ums online sein und um Vernetzung. Die Arbeit in der IT ist sicher kein Berufsfeld, in welches der oder die Ausübende zufällig hineingerät. Der Umgang mit technischen Infrastrukturen, Programmiersprachen und Rechenvorgängen, verlangt die Fähigkeit, sowohl abstrakt als auch logisch zu denken. Diesen Beruf muss man leben, um ihn erfüllend auszuüben. Kein Wunder, dass Menschen in der EDV zu ähnlichen Hobbys neigen, Beschäftigungen die sie auch nach der Arbeit faszinieren und ausfüllen. Für alle Technikbegeisterten und Tüftler sind SmartHome und IoT mehr als nur ein nerdiges Hobby.
Dashhbuttons sind jetzt nur noch nutzlose Trashbuttons
Das aber das IoT nicht zwangsläufig ein Bereich ist, der ausschließlich technikversierten Menschen Zugang bietet, zeigt der Onlinehändler Amazon. Zwar hat der Anbieter das Dashbutton-Programm wieder eingestellt, aber deshalb, weil die Entwicklung im Bereich SmartHome rasend schnell vorangeht und Technik noch benutzerfreundlicher werden muss. Noch bis Anfang 2019 konnten Amazon Kunden unterschiedliche Buttons für die unkomplizierte Bestellung von Nachschub – meist Haushaltsartikel wie Waschmittel – erwerben. Die kleinen Geräte sind wifi-fähig und so programmiert, dass diese einen Befehl ausüben können. Ist das Waschmittel leer, ein Klick auf den Dash-Button und der Paketdienst Mitarbeiter bringt den georderten Nachschub. Das Amazon den Service wieder eingestellt hat, das hat mehrere Gründe:
- Verbraucherzentralen klagten gegen diesen Service, weil dieser den Kunden weder Bestelldetails, noch aktuelle Preise kommuniziert, was gegen deutsches Internetrecht verstößt.
- Der Service rentierte sich vielleicht einfach nicht.
- Amazon forciert seine Bemühungen auf Alexa Spracheingabe und Echo-Home-Geräte
Besonders Punkt 3 zeigt, in welche Richtung sich die Technik im Bereich SmartHome bewegt. Das Internet der Dinge (IoT) entwickelt sich aktuell immer stärker zur Sprachsteuerung. Die Nutzer müssen keine Tasten mehr drücken, keine Wörter mehr per Tastatur eingeben oder Geräte anschalten. Die smarten Lautsprecher verstehen sich inzwischen bestens aufs ausgesprochene Wort. Und das trotz aller Sicherheitsbedenken der Nutzer und immer wieder aufkommenden Meldungen bezüglich Abhören von privaten Informationen. Egal ob Amazon mit Alexa, Apple mit Siri, Google mit dem Google Assistent oder Microsoft Cortana, SmartHome zielt auf Kommunikation und verbale Befehle ab. Und die Hersteller müssen Daten sammeln um ihrere Lösungen zu verbessern.
Einsatzmöglichkeiten für IoT
Während die Sprachassistenten hauptsächlich als Schnittstelle zwischen Mensch und Technik fungieren, verfügen die akustischen Geräte eben auch über eine große Palette an Funktionen, die das Wohnzimmer, Bad, Schlafzimmer aber auch die Garage und den Keller zu SmartHome verwandeln. Hier darf Ikea auch nicht fehlen. Glühbirnen und Regallautsprecher lassen sich einfach per WLAN oder Bluetooth mit dem Smartphone steuern, nicht nur von zu Hause aus, sondern auch unterwegs und überall dort, wo man Zugriff auf das heimische Netzwerk hat.
Nicht nur bekannte Unterhaltungs- und Internetanbieter verfügen über SmartHome-Angebote, auch spezialisierte Unternehmen für Hausinstallationen oder Energieversorger haben den Trend erkannt. So können die digitalen Wunderprodukte für häusliche Zwecke wie folgend eingesetzt werden, zum Beispiel für:
- die Fernbedienung von Fensterläden, Klappläden, Jalousien und Markisen
- den Innensonnenschutz wie Wintergärten
- die Zugangssteuerung von Hoftoren, Garagentore oder Video/Sprechanlagen
- Kameras und Alarmanlagen
- Rauchmelder
- Heizung und Beleuchtung
- Unterhaltung
Das Smartphone als Fernbedienung und Zentralrechner
Bei diesen Einsatzzwecken fungieren das Smartphone oder der Computer als Steuerungseinheit, über entsprechende Apps, lassen sich sämtliche Funktionen und Einstellungen vornehmen. Die einzelnen Produkte verbinden sich mit dem heimischen Netzwerk. Entweder können die SmartHome-Features selbst oder von einem Fachhändler installiert werden.
Das neben den vielen Vorteilen und Bequemlichkeiten auch Aspekte wie Datenschutz und Sicherheit zum Tragen kommen, versteht sich von selbst. Zwar verfügen namhafte und geprüfte Produkte über Sicherheitsvorkehrungen, die vor Fremdzugriffen schützen sollen, 100-prozentige Absicherung gibt es aber nicht.
Schöne neue Welt – die digitalen Assistenten und Alltagshelfer
Die Vorstellung eines voll automatisierten Zuhauses ist schön, während die angeschlossenen Geräte wie Heizung, Fensterläden, selbst Küchenmaschinen und Staubsauger ungeliebte Arbeiten übernehmen, kann man selbst ausruhen oder anderen Dingen nachgehen. Selbst wenn wir das Haus verlassen, dank SmartHome ist es möglich zumindest so zu tun, als ob man zu Hause ist. Man fährt mit einem besseren Sicherheitsgefühl in den Urlaub, denn Rollläden, Beleuchtung, ja sogar der Fernseher können vorprogrammiert die eigene Anwesenheit vortäuschen. Dank Smartphone und App, ist auch der Fernzugriff schnell erledigt. Falls doch mal etwas verdächtig ist, sich an den voreingestellten Parametern etwas ändert, dann warnt einen die App und man kann, soweit es einem möglich ist handeln.
Je mehr man Kontrolle abgibt, umso größer ist auch das Sicherheitsrisiko
Dennoch, selbst bei eigner Anwesenheit, birgt das vollvernetzte Zuhause Risiken. Lautsprecher können lauschen und private Informationen weitergeben. Über IP-Kameras ist es möglich, visuelle Informationen zu erlangen, aber vor allem können Hacker Zugriff auf das SmartHome-System erlangen und es sich zu eigen machen.
Wichtig zu wissen ist, dass jedes angeschlossene Gerät ein eigenes Sicherheitsrisiko darstellt und entsprechend des Typs unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden sollten. Ein schwach gesichertes Gerät reicht aus, das gesamte Netzwerk zu verlieren. Angefangen von Verschlüsselungstechniken über ein sichereres Passwortmanagement bis zur Verteilung von Zugriffsrechten und Nutzerrollen. Hier kommen Systemadministratoren ihren bekannten Aufgaben nach und können wirksame Schutzmaßnahmen errichten.
Selbst Haustiere können sich der Entwicklung von IoT nicht entziehen
Neben praktischen, energiesparenden und smarten Lösungen, bietet das IoT aber auch jede Menge Unterhaltung und nicht ganz ernst gemeinte Lösungen. So können auch Haustiere über WLAN-gesteuerte Kameras gesittet werden. Neben der visuellen Begleitung, ob Bello auch im Körbchen liegt oder doch etwas in Abwesenheit von Frauchen oder Herrchen anstellt, werfen solche Geräte auch Hundekekse aus. Durch Lautsprecher kann man seinen vierbeinigen Freund auch loben oder eben auch tadeln.