Administratoren kommen nicht umhin, mit der Konsole zu arbeiten. Unter Linux lässt sich das kaum vermeiden, da das ganze System im Grunde genommen auf CLI ausgerichtet ist. Doch auch auf dem Mac oder unter Windows lässt sich so manches schneller erledigen, wenn man die Kommandozeile bemüht. Diese gibt es zwar mittlerweile auch lokalisiert, aber dennoch ist man häufig besser beraten, wenn man sie auf Englisch verwendet. Klingt komisch? Ist aber häufig zutreffend.
Übersetzte Konsolen
Doch bleiben wir bei Linux, denn das ist das Betriebssystem, das auf den meisten Servern läuft. Mittlerweile wurde so ziemlich jede Man-Page und jede Ausgabe eines Befehls übersetzt, unter anderem ins Deutsche. Aber das muss nicht zwingend Vorteile haben, nämlich beispielsweise dann nicht, wenn man englische Texte gewohnt ist oder wenn die Übersetzung unvollständig ist. Oftmals ist es so, dass die Übersetzung auf älteren Versionen basiert, d.h. manche Parameter sind dann vielleicht nicht komplett aufgelistet.
Bei den englischen Texten ist die Gefahr deutlich geringer, da die Entwickler üblicherweise die Dokumentation auf Englisch verfassen – um die Übersetzung kümmert sich dann jemand anderes. Insofern hat es nicht unbedingt Vorteile, sich auf eingedeutschte Texte zu verlassen. Wer sein Englisch daher ein wenig auffrischen möchte, der findet hier Englischlehrer auf Preply.
Englisch ist überhaupt nützlich für Admins
Aber das ist nicht der einzige Grund, der dafür spricht, sich mit der englischen Sprache zu befassen, wenn man administrative Aufgaben ausführt. Beispielsweise sind Dokumentationen für Dienste oftmals nur auf Englisch verfügbar. Nicht vergessen darf man Support-Communities. Zwar gibt es sie auch auf Deutsch, aber wesentlich größer und gefühlt auch hilfsbereiter sind die englischsprachigen Vertreter.
Das merkt man auch, wenn man nach einem Problem bei Google sucht. In den meisten Fällen findet sich schneller eine Lösung, wenn man auf Englisch sucht – vorausgesetzt natürlich, man versteht die Sprache. Der Grund dafür ist einfach: Oftmals ist eine Sprache nicht verbreitet genug, als dass sich eine Übersetzung lohnt. Aus aller Welt wird daher auf Englisch kommuniziert, da es für weniger verbreitete Sprachen ohnehin keine Community gibt. Das hilft dann auch allen anderen.
Extremfall: Log-Files
Linux-Administratoren wissen die Log-Files zu schätzen. Sei es dmesg oder syslog – wenn es ein Problem gibt, wird man in der Regel dort fündig. Was man hingegen selten findet, sind übersetzte Einträge. Das liegt daran, dass die Entwickler die Logfiles als nur für Entwickler relevant erachten und die können in der Regel Englisch. Da der normale Anwender selten oder nie in die Logfiles schaut, ist eine Übersetzung also schlicht und ergreifend nicht notwendig.
Das bringt uns wieder zurück zur Recherche, die dadurch viel einfacher wird – da eine protokollierte Fehlermeldung somit weltweit im Wortlaut identisch ist, finden sich mehr Ressourcen als wenn es eine Übersetzung gäbe. Das führt zu schnelleren Lösungen, denn protokollierte Fehler sollten behoben werden. Das trifft auch dann zu, wenn der Fehler keine sichtbaren Auswirkungen hat, denn gerade Linux unterscheidet strikt zwischen verschiedenen Schweregraden – während man einen Hinweis auch ignorieren könnte, ist eine Warnung schon relativ schwerwiegend. Und ein Fehler deutet auf einen Defekt hin.