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Das richtige E-Auto finden – was Sie beim Kauf beachten sollten

Der Hype um Fahrzeuge mit Elektroantrieb war nie größer als jetzt. Das liegt neben den hohen staatlichen Förderungen auch an den steigenden Preisen für Benzin und Diesel, welche sich Verbraucher oftmals jetzt schon nicht mehr leisten können. Deshalb ist das Elektroauto besonders für Menschen in der Stadt mittlerweile eine willkommene Alternative zum Verbrenner, die den Geldbeutel schont.

Doch bevor Sie ein Elektroauto anschaffen, müssen Sie viele Dinge bedenken und auch beachten, denn nicht für jeden sind die Fahrzeuge mit alternativem Antrieb geeignet. Wir wollen uns Anschauen, auf welche Punkte Sie unbedingt achten sollten, bevor Sie ein Elektroauto kaufen.

Laden – Nicht immer einfach zuhause möglich

Das Laden an der heimischen Steckdose ist für viele Fahrer von Elektroautos die einfachste Lösung. Aussteigen, Kabel einstecken und fertig. Doch ist es wirklich so einfach, wie viele denken? Nein, denn besonders beim Laden mit regulärem Hausstrom kann es zu Problemen kommen. Die herkömmlichen Steckdosen in Ihrem Haus kommen in der Regel nur auf ca. 2,3 Kilowatt Ladeleistung, was im Vergleich zu einer Wallbox mit 22 Kilowatt sehr wenig ist.

Die langsame Ladegeschwindigkeit beansprucht die Leitung sowie die Steckdose sehr stark, und über die Jahre müssen Elektroautos einige tausend Male aufladen. Experten raten deshalb davon ab, ein Fahrzeug dauerhaft an der Haushaltssteckdose aufzuladen.

Das bedeutet auch, dass die Anschaffung eines elektrischen Fahrzeugs mit weiteren Kosten verbunden ist, nämlich mit denen einer Wallbox. Eine Wallbox ist ein Schnelllader, der einfach in der Garage installiert werden kann. Statt den langsamen 2,3Kw ist es dann möglich, den Akku mit 22kw deutlich schneller aufzuladen. Das Stromnetz wird dabei ebenso deutlich weniger belastet als beim Laden mit Hausstrom. Wallboxen gibt es in verschiedenen Preiskategorien, günstige oder gebrauchte Geräte gibt es bereits ab ca. 500 Euro.

Viele Autohersteller bieten eigene Wallboxen für ihre Modelle an, diese sind in der Regel deutlich kostspieliger. Im Punkt schnelles Laden haben all die einen Vorteil, die entweder in einer Stadt oder in der Nähe einer öffentlichen Ladesäule wohnen. Somit ist das Ladeproblem meist gelöst, und zusätzlich ist der Strom an den öffentlichen Säulen oft etwas günstiger. Wichtig ist, sich im Vorfeld über die Ladesituation in seiner Umgebung zu informieren. Gibt es öffentliche Ladesäulen? Habe ich die Möglichkeit, eine Wallbox zu installieren? Bevor Sie diese Fragen nicht geklärt haben, sollten Sie mit der Anschaffung des Fahrzeuges noch etwas warten.

Wie weit möchte ich mit meinem Auto fahren?

Je nach Wagengröße ist die Reichweite eines Elektroautos stark begrenzt. Kleine Modelle wie etwa der Fiat 500e oder der VW E-Up schaffen es mit einem Akku nur knapp über 200 Kilometer, für viele nicht ausreichend. Wenn Sie regelmäßig weite Strecken fahren, müssen Sie das bei der Wahl Ihres neuen Wagens bedenken. Fahrzeuge mit großen Akkus sind deutlich teurer in der Anschaffung als Kleinwägen mit niedriger Reichweite, auch das Laden von Fahrzeugen mit großen Batterien dauert länger uns ist oft nicht mehr am Hausstrom möglich. Beispielsweise braucht ein BMW E-Geländewagen knapp 16 Stunden für eine volle Ladung am Hausstrom.

Für viele ist diese Ladezeit absolut unrealistisch. Aber zurück zur Reichweite: Bevor Sie sich für ein Modell entscheiden, sollten Sie genau überlegen, welche Strecken Sie regelmäßig fahren müssen. Jeweilige Ladepausen sollten ebenso eingeplant werden wie die Geschwindigkeit, die Sie mit einem elektrischen Auto fahren können. Alles über 120 km/h belastet die Batterie deutlich stärker und sorgt für eine verminderte Reichweite.

Vorteil der gezwungenen Pausen auf langen Strecken: Sie müssen eine Pause machen, und können sich in dieser von der Fahrt erholen und neue Energie tanken. Auf langen Trips mit Benzinern wird oft zu lange ohne wirkliche Verschnaufpause gefahren, was natürlich auf Dauer gefährlich werden kann.

Geringer Stauraum in den meisten Fahrzeugen

Während viele klassische Autoteile wie Vergaser oder Auspuff bei einem Elektroauto fehlen, nimmt die Batterie einen Großteil des Platzes ein. Oftmals machen die riesigen Lithium-Ionen-Akkus über zwei Drittel des Gesamtgewichts aus, und die zusätzliche Elektronik nimmt weiteren Platz im Fahrzeug weg. Man muss sich als Fahrer also auf jeden Fall darauf einstellen, nicht Unmengen an Gepäck mitnehmen zu können. Beispielsweise bietet der reguläre VW Golf ein Kofferraumvolumen von knapp 380 Liter, während sein elektrischer Bruder nur noch auf knappe 300 Liter kommt.

Zusätzlich zum Kofferraum haben Elektroautos oft einen zweiten, kleinen Kofferraum unter der Motorhaube, der jedoch den fehlenden Platz nicht kompensieren kann. Wer ein optimales Reisefahrzeug sucht, der sollte also von einem elektrischen Fahrzeug eher absehen, besonders wenn viel Gepäck transportiert werden soll.

Der ökologische Fußabdruck – Batterien noch nicht umweltfreundlich

Ein Elektroauto verursacht beim Fahren aktiv keine Emissionen, ist in diesem Fall also auf jeden Fall umweltfreundlicher als ein normaler Verbrenner. Doch wie steht es um die Herstellung und Entsorgung der vielen elektronischen Bauteile? In den Produktionsländern der Batterien gibt es oftmals noch keine nachhaltigen Energien, das bedeutet, dass bei der Produktion viel umweltschädliches CO2 entsteht. Zusätzlich wird bei der Herstellung der benötigtem Metallteile eine große Menge Feinstaub freigesetzt, die in der Atmosphäre landet.

Ein weiteres Problem: In den Akkus werden meistens Rohstoffe wie Nickel oder Kobalt verwendet, die leider sehr häufig noch unter schlimmen Bedingungen abgebaut werden. All dieser Dinge sollte man sich als Verbraucher bewusst sein, wenn man sich für ein elektrisches Fahrzeug entscheidet. Aber: Nach durchschnittlich 8,5 Jahren ist ein Elektrofahrzeug dennoch umweltfreundlicher als ein Verbrenner.

Fazit: Wann passt ein Elektroauto zu mir?

Ein Elektroauto ist dann etwas für Sie, wenn Sie sich über all die Folgen und Mehrkosten informiert haben, die auftreten werden. Sie sollten vorab unbedingt abklären, wo Sie Ihr Fahrzeug in Ihrer Nähe laden können. Hier kommt entweder eine private Wallbox in Frage, eine öffentliche Ladesäule oder auch der Hausstrom für eine kleine Batterie. Reden Sie auch mit Ihrem Arbeitgeber, viele Unternehmen geben Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, Ihr Fahrzeug während der Arbeitszeit dort kostenfrei aufzuladen. Welche Wallbox für Sie die Richtige ist, sollten Sie unbedingt mit dem Händler abklären, bei dem Sie das Fahrzeug erworben haben.

Zusätzlich dazu müssen Sie überlegen, welche Strecken Sie mit dem Auto regelmäßig zurücklegen werden. Für weitere Fahrten sollten Sie ein Fahrzeug mit großem Akku wählen, aber auch die zusätzliche Fahrtzeit durch Ladepausen und langsamere Fahrtgeschwindigkeit mit einberechnen.

Sie sehen, ein Elektroauto erfordert zwangsläufig, dass Sie sich mit dem Thema auseinandersetzen. Nicht für jeden ist ein elektrisches Fahrzeug die ideale Lösung, besonders dann nicht, wenn man viel Stauraum benötigt oder keine optimale Lademöglichkeit zur Verfügung hat. Informieren Sie sich im Vorfeld über all diese Dinge beim Händler Ihres Vertrauens, dann steht der elektrischen Zukunft auch nichts mehr im Weg!

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