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Wie Künstliche Intelligenz das Webdesign verändern wird

Webdesign, Bild: CC0

Künstliche Intelligenz ist in aller Munde und soll unser aller Leben zum Besseren verändern. Der Trend ist nun mittlerweile auch beim Webdesign angekommen. Die ersten Homepage-Baukästen wollen damit anfangen, die Erstellung neuer Designs intelligent zu machen. Bei Wix heißt das Ganze „ADI“ – „Artificial Design Intelligence“.

Künstliche Intelligenz für reale Designs

Der Homepagebaukasten Wix erklärt in einem Blog-Eintrag, was der letzte Schrei ist, wie er funktioniert und dass er nach und nach für alle Kunden freigschaltet wird. Das „D“ in „ADI“ steht dabei für „Design“ und das ist auch so gemeint: Der Webmaster hat weiterhin alle Zügel in der Hand, die künstliche Intelligenz will nur das Design verbessern. Dafür werden ein paar einfache Fragen gestellt und das System baut das am besten passende Design aus Millionen von Möglichkeiten zusammen.

Webdesign, Bild: CC0
Webdesign, Bild: CC0

Die üblichen Tugenden bleiben dabei erhalten: Eine neue Internetseite erstellen geht in wenigen Minuten. Allerdings ist die Technik in der Lage, speziell angepasste Layouts und Farbzusammenstellungen zu realisieren – keine Webseite soll wie die andere aussehen. Darüber hinaus ist das System lernfähig. Je mehr Content man ihm gibt, umso mehr kann die Intelligenz erkennen, welches Design am besten passt, d.h. die Ergebnisse werden immer besser. Weiterhin schaut sich ADI an, wie das Internet aussieht und erkennt neue Design-Trends, die dann auch gleich als Basis für das Design verwendet werden können.

ADI kommt stückweise

Wix hat ADI auf der Wix Lounge in New York City vorgestellt, wo die Anwesenden bereits von der Technik überzeugt wurden. Avishai Abrahami, einer der Gründer des Unternehmens, hat eine Vorabversion live präsentiert, danach konnten die Teilnehmer sich an Demo-Stationen selbst versuchen. Wix plant, ADI nach und nach allen Nutzern des Service freizuschalten und so die künstliche Intelligenz auch immer weiter zu verbessern.

Eine kurze Geschichte des Webdesigns

Das Webdesign an sich hat eine bewegte Geschichte hinter sich, die eng mit den Entwicklungen des Internets zusammenhängt und damit auch jener der Browser. In den 90er Jahren war das Design sehr beschränkt – viel mehr als ein paar Formatierungen, vereinzelt Bilder, und später sogar Tabellen war nicht drin. Das änderte sich aber rapide, denn damals tobte ein Krieg, ein Browserkrieg. Er wurde zwischen dem Internet Explorer und Netscape ausgefochten. Zwar gab es auch schon das W3C, das einen Blick über Webstandards haben sollte, aber die beiden Kontrahenten haben dennoch ihre  eigenen HTML-Tags erfunden, die nach Möglichkeit, wenngleich nicht lange, nur in ihren Browsern funktionierten.

Allmählich wurde auch die Bandbreite bezahlbarer. Animierte GIF-Dateien bevölkerten das Internet. Wer kennt sich nicht, die animierten Briefkästen oder fliegenden Toaster – wer in den mittleren bis späten 90er Jahren im Web unterwegs war, hat sie bestimmt schon einmal gesehen. Es war erst um die Jahrtausendwende, als das Internet praktischer werden sollte. Aufräumen. Weniger ist mehr. Der Internet Explorer war der dominierende Browser – und jahrelang das Maß aller Dinge, im Guten wie im Schlechten, zu späteren Zeiten jedoch eher im Schlechten.

Warum der IE-Entwicklungsstopp schlecht war

In der Zwischenzeit haben sich aber viele neue Technologien entwickelt: JavaScript, CSS, barrierefreie Webseiten und für jedes moderne Konzept – sogar für transparente PNG-Dateien (die gegenüber GIF-Dateien den Vorteil des Alpha-Kanals haben und keine Limitierung auf 256 Farben kennen) brauchte es einen unschönen Hack. Microsoft hat für Windows Vista zwar die Entwicklung des IE wieder aufgenommen, aber leider zunächst auch nur halbherzig und da Vista am Markt nicht gut angekommen ist und Windows XP noch lange Marktführer war, blieb der Internet Explorer 6 auf vielen Systemen verfügbar.

Das war die Zeit bis etwa 2012 in der Webdesigner regelrecht verzweifelten, keine neuen Konzepte ausprobieren wollten, weil sie die viele Mehrarbeit scheuten. Es ist also im Grunde genommen auch der Tatsache zu verdanken, dass sämtliche Browserentwickler, sogar Microsoft, nun ein angemessenes Tempo vorlegen und ganz besonders, dass Windows XP kaum mehr Beachtung findet, dass Tools wie Wix überhaupt sinnvoll nutzbar sind.

Davon profitieren alle

Zum Glück ist die technische Entwicklung nun wieder da, wo sie in den besten Zeiten des sog. „ersten Browserkriegs“ waren, nämlich unaufhaltsam. Davon profitieren alle Nutzer des Internets, die Voraussetzung ist nur, dass das so bleibt. Übrigens wäre es auch ohne die Weiterentwicklung (und die damit einhergehende Verbreitung) der Technologien nicht möglich gewesen, Responsive Designs zu entwickeln, wie sie heute überall im Internet zu finden sind. Sie passen sich automatisch der Bildschirmbreite an und sind somit nach nur einmal Programmieren sofort für das Smartphone und den Desktop gleichermaßen geeignet – CSS macht’s möglich.

Gleichzeitig sind aber auch alle in der Verantwortung, ihre Software aktuell zu halten. Das mag auf dem Desktop mittlerweile kein großes Problem mehr sein – automatische Updates (manche sagen auch Zwangsupdates) machen es möglich. Auf dem Smartphone ist das nicht selbstverständlich: Gerade für Android, der am weitesten verbreiteten mobilen Plattform, gibt es häufig vom Entwickler seltener Updates, nachdem das Smartphone verkauft ist. Das bedeutet, dass man gut beraten ist, sich vorher umzuschauen, welcher Hersteller gewillt ist, einen möglichst langen Support zu bieten.

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