Während Outsourcing ein gemeinhin bekanntes Verfahren ist, können nur wenige etwas mit dem Begriff ‚Nearshoring‘ anfangen. Dabei ist das Prinzip nicht kompliziert: Hierbei handelt es sich um eine Variante des Outsourcings, bei dem der Vertragspartner nicht weltweit, sondern in größerer geografischer Nähe gesucht wird. Europäische Unternehmen verlassen sich dabei in aller Regel auf Anbieter im Osten des Kontinents. Ziel des Nearshorings ist eine Reduktion von Kosten sowie eine Konzentration interner Arbeitsabläufe auf das Kerngeschäft.
Was unterscheidet Nearshoring von Outsourcing?
Insbesondere im IT-Bereich hat Nearshoring in der vergangenen Zeit in großem Stil Einzug gehalten: Das liegt nicht zuletzt daran, dass beim konventionellen Outsourcing mit Partnern auf der anderen Seite des Planeten die benötigten Anforderungen an Datenschutz, Zuverlässigkeit der Verbindung oder auch Arbeitssicherheit nur schwer kontrolliert werden können. Anders sieht es beim Nearshoring aus: Durch die größere Nähe ist eine engere Kommunikation zwischen den beiden Vertragspartnern möglich und verschiedene Dienstleistungen können bei Bedarf auch zeitnah in Anwesenheit durchgeführt werden.
Mit Staff Augmentation temporär das Personal verstärken
Nimmt ein Unternehmen Aufträge ungewohnter Größe an, kann es hilfreich sein, auf den Rat von erfahrenen Experten zu setzen. Auch hierfür bietet sich Nearshoring an, welches eine sogenannte Staff Augmentation ermöglicht. Diese funktioniert so, dass verlässliche Profis für die Dauer eines Projekts von einem Unternehmen angeworben werden, ohne dafür jedoch direkt angestellt sein zu müssen oder sogar ihren Wohn- und Arbeitsort zu wechseln. In der IT-Branche können entsprechende Lösungen beispielsweise beim kurzfristigen Aufbau oder der Wartung bestehender Infrastrukturen im Rahmen plötzlich anfallender Großprojekte genutzt werden.
Freelancer finden und buchen
In der sogenannten Gig Economy gibt es immer mehr Dienstleister, die sich für ein freiberufliches Arbeitsumfeld und gegen die Festanstellung bei einem Unternehmen entscheiden. Um als Firma auch von deren Erfahrungsschatz zu profitieren, können diese mittels Nearshoring-Lösungen temporär unter Vertrag genommen werden, um so Personallücken aufzufüllen oder Kompetenzen weiter zu vermitteln.
Mittels Software House eine komfortable Komplettlösung finden
Sogenannte Software Houses bieten ‚Software as a Service‘, also gewünschte Softwarelösungen als Komplettpaket, das auf die eigenen Ansprüche maßgeschneidert wird. Im Kontext des Nearshoring kann ein Software House etwa die Installation der benötigten Hardware wie auch die erforderliche Wartung und Instandhaltung der Software übernehmen.
Die Vorteile des Nearshorings
Nearshoring bringt in diversen Branchen eine ganze Reihe an Vorteilen mit sich:
- geringere Kosten bei gleicher Effizienz
- bewährtes Expertenwissen
- hohe Flexibilität
- frischer Wind im Projekt
IT-Nearshoring kann die Kosten für die anfallenden Arbeiten wesentlich geringer halten als weit entferntes Outsourcing. Zudem gelangt man so oft an Know-How, das den eigenen Mitarbeiter mitunter fehlt und so eine ungemeine Bereicherung darstellen kann. Durch die große Flexibilität können komplette Kampagnen oder Projekte gestemmt oder alternativ die eigenen Reihen nur kurzzeitig aufgefüllt werden.
Fazit
Nicht nur in der IT ist Nearshoring ein besonders effizienter Weg, um Kosten zu sparen und dennoch eine hochwertige Leistung zu erhalten. So können Experten für Dienstleistungen beauftragt werden, ohne direkt als Angestellte des Unternehmens unter Vertrag genommen zu werden. Laufende Personalkosten werden somit nicht erhöht, während sich Fachleute um die anfallenden Aufgaben kümmern. Ausschlaggebend ist dabei, dass der externe Dienstleister greifbar ist und nicht auf einem anderen Kontinent liegt – schließlich ist beim IT-Nearshoring besonders wichtig, dass eine unkomplizierte Kommunikation und somit reibungslose Arbeitsabläufe gesichert sind.